Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

The Cinematic Orchestra

Ma Fleur

cinematicorchestra-mafleur.jpg

Jason Swinscoe mag diese Stücke in Paris geschrieben haben. Dem Material hört man aber zu jeder Sekunde an, dass sein Autor aus England stammt. Auch wenn typische Britpop-Anteile auf dem fünften Album des Cinematic Orchestras natürlich weiterhin eine untergeordnete Rolle einnehmen. Die ausufernden Melodielinien erinnern vielleicht noch an Muse oder Radiohead, bleiben aber minimalistischer arrangiert. Zumindest, wenn man eine Band im Hintergrund erwarten würde.
Vielmehr dient als Basis der Stücke jedoch Elektronik; an Jazz dagegen lässt die aufgeschlossene Herangehensweise denken: Für die Vocals wurden Sängerinnen und Sänger gesucht, welche die Stimmung der einzelnen Stücke perfekt umzusetzen vermögen. Darunter übrigens die famose Lou Rhodes. Den Sound des Cinematic Orchestras als "cineastisch" zu bezeichnen wäre dabei ebenso nahe liegend wie überzogen: "Ma Fleur" enthält elf Wohlfühlpackungen voller melancholischer Popmusik. Mit dem feinen Unterschied nur, dass sich Jason Swinscoe, wenn es Sinn macht, auch an ausufernde, instrumentale Passagen wagt. Sich Zeit nimmt, Atmosphäre zu kreieren, auch wenn dabei klassische Songmuster übergangen werden müssen. Die Musik auf "Ma Fleur" bleibt aber sogar in diesen Momenten in positiver Hinsicht "konventionell": Soll heißen, das Cinematic Orchestra offeriert Songs - nicht avantgardistische Skizzen. Und mit dem intensiven "Breath" findet sich unter den elf Tracks schließlich sogar eines dieser ganz großen Stücke, welche die Kraft haben, ein auf den ersten Blick „nur“ gutes Album auch nachhaltig wirken lassen...

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 54:19 / Pop

Autor:





ERROR!