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Michael J Sheehy

Ghost On The Motorway

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Musik, aus der finstersten Ecke deines Plattenregals. Gospel, Soul, Blues, Singer-Songwriter... allesamt jeglicher Lebensfreude beraubt. Rudimentär in zwölf Songs vereint von dem Mann, welcher einst einer Band namens Dream City Film Club voran stand.
Und seit deren Ende immer nur dann ein Album veröffentlicht, wenn ihm der Sinn bzw. sein eigenwilliger Charakter danach steht. 2007 war es nun wieder soweit; vor ein paar Wochen sogar schon, aber die Post meinte es nicht gut mit uns. Jetzt hält man es in den Händen und ist auf kuriose Weise erleichtert. Es gibt ihn noch. Nach fünfjähriger Pause und zahlreichen persönlichen Veränderungen. Umso erstaunlicher, welche beschwörende Unruhe sich in den vermeintlich zurückhaltenden Kompositionen breit macht. Die beinahe spirituelle Atmosphäre der Musik eines David Eugene Edwards schwingt in den Stücken mit; den Hörer beschleicht beinahe ein ähnliches Gefühl, wie es den letzten Aufnahmen von Johnny Cash zu eigen war. Sheehy scheint an der Schwelle des Zerbrechens zu stehen: Zwischen Himmel und Hölle meinetwegen, aber definitiv nicht mehr auf irdischem Terrain. Doch bei all diesen biblischen Referenzen, welche sich so aufdrängen: Sheehy entschied sich schon mit sechs Jahren, als er von seiner Großmutter anlässlich seiner Unlust auf den sonntäglichen Kirchenbesuch vor die Wahl "Gott - oder Elvis?" gestellt wurde, für letzteren. Eine unheilige Allianz, die in einem selbst attestierten "Messias-Komplex" resultierte. Und dem typischen zynischen Humor, der während "Ghost On The Motorway" immer wieder durchblitzt. Zum Beispiel, wenn da von "Sons of bitches" die Rede ist. Dabei steht Michael J Sheehy samt seinem Lebensmotto doch eigentlich noch alles offen: "Shake the shit from you shoes, keep walking and don't turn around until you hit the top of the hill, then look down and watch the fuckers burn!" - Die Divergenz zwischen Musik und Attitüde könnte kaum größer sein als im Falle Michael J Sheehy.

-- / Spielzeit: 42:33 / Singer-Songwriter

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