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V / A
Müssen alle mit 4
Die niedliche Sampler-Reihe „Müssen alle Mit“ geht bereits in die vierte Runde. Wieder hat man bei Tapete Records zahlreiche Künstler aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum zusammengetrommelt und eine wunderbare Compilation gebastelt. Und das nicht, weil die da in Hamburg so große Fans von Deutschland wären, sondern einfach weil es gut zusammenpasst und es zwischen Kiel und Fürstenfeld so einiges zu entdecken gibt.
Am meisten macht das Spaß, wenn man sich überraschen lässt und sich vor dem ersten Hördurchgang nicht die Tracklist anschaut. Unterhaltsam wird es nämlich insbesondere dann, wenn man die Titel und Bands nicht sofort erkennt. Klar, auch die aktuellen Singles von Jeans Team, Olli Schulz, Tele oder Klez.E machen richtig Laune; aber für aufmerksame Beobachter sind Glanztaten wie „Das Zelt“ oder „Strandlied“ keine Neuigkeiten mehr. Da freut man sich mehr über vielleicht weniger bekannte Songs von Rocko Schamoni, Nils Koppruch oder Jens Friebe. Oder über die ruhigen Perlen von Peter Licht und Die Sterne. Altbewährte Tapete Künstler wie Wolke, Samba oder Garish sind natürlich auch mit von der Partei und wer kann bei den Goldenen Zitronen oder den Aeronauten schon Nein sagen? Eben. Niemand. Erst recht nicht, wenn ClickClickDecker „Immerhin beabsichtigt“ raushaut und Schrottgrenze mit dem fantastischen „Fotolabor“ noch mal an ihre letzte, viel zu wenig beachtete Veröffentlichung erinnern. Und auch wenn Virginia Jetzt, Anajo und Fotos vielleicht nicht die spannendsten Zeitgenossen im Gitarrenpopwunderland sind, so dienen sie dennoch als Einstiegshilfen für die jungen Leute mit Musikgeschmack. Absolut gelungen ist die Hörbarkeit: Die Reihenfolge ist gut gewählt, das lässt sich schön am Stück hören, skippen ist nicht nötig. Dazu gibt es wie gewohnt Retro-Bilder aus der Zeit, als die Klamotten schlimm und die Autos noch geil aussahen. Kann man sich jetzt schon wieder auf Teil 5 freuen und bis dahin noch das ein oder andere Mal „Müssen alle mit 4“ in die Anlage schmeißen.
-- / Spielzeit: 71:55 / Gitarrenpop
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