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Super Furry Animals

Hey Venus!

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Die Super Furry Animals sind wieder da. Obwohl sie ja nie so wirklich weg waren und das letzte Studioalbum gerade einmal zwei Jahre zurück liegt. Aber nach zwei Soloalben von Frontmann Gruff Rhys hat das ja fast etwas von einem Minicomeback. „Hey Venus!“ kommt dabei einem Konzeptalbum zumindest inhaltlich recht nahe, spielt aber musikalisch alle Trumpfkarten der Popmusik voll aus.
Die Einordnung ist dabei nicht ganz einfach, wenn man sich bisher mit dieser Band nur peripher beschäftigt hat und sich nur bruchstückhaft mit ihrer bereits sieben Alben andauernden Karriere auskennt. Als gesichert gelten die Infos, dass die super pelzigen Tierchen bereits 1995 ihr Debüt veröffentlicht haben und als Waliser fast zwangsläufig ein wenig kauzig daherkommen. Man weiß, dass sie 2000 ein komplettes Album in Gällisch aufgenommen haben und dass sie auch sonst gerne Umwege machen, den Erfolg nicht erzwingen und ihren Retro-Pop bevorzugt komplex anlegen. Dabei klingen sie allerdings selten anstrengend, sondern fast immer eingängig, dabei aber nie zu glatt. Und so präsentiert sich auch „Hey Venus!“. Erzählt werden die Erlebnisse eines Mädchens, die auf dem Weg in die Stadt allerhand abenteuerliches erlebt und weil die Band bereits bekannt gegeben hat, dass aufgrund dieser Idee zahlreiche Songs entstanden sind und die vorliegende Platte die kompakte Spielzeit von nicht einmal 40 Minuten aufweist, liegt die Vermutung nahe, dass da noch was nachkommt. Und nach eingängigem Studium von „Hey Venus!“ kann man sagen: na hoffentlich! Denn wenn die Super Furry Animals noch einmal elf wunderbar versponnene Popperlchen zimmern können, kann man auch inhaltlich so einiges vertragen und selbst das grauenvoll bunte Artwork verkraften. Aber das ist man von der Band ja sowieso gewohnt. Hier rauschen die Farben am Auge vorbei, wie bei einem schlechten LSD Trip und nicht nur deswegen fühlt man sich immer wieder positiv an die Flaming Lips erinnert. „Run-Away“, „Baby Ate My Eightball”, „Suckers” sind brillante Songs und stehen im Regal unter Indiefolk und Gitarrenretropop für Profis. Ohne dabei allerdings elitär zu wirken, denn einsteigen kann man bei den Super Furry Animals auch noch beim siebten Album.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:29 / Gitarrenpop

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