Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Lombego Surfers

Pagan Thrills

Lombegosurfers-pagathrills.jpg

Ein neues Album der Lombego Surfers stellt zweifelsohne einen Freudenanlass für jeden Kenner des Surf'n'Roll dar. Doch was soll man über die Punksongs des Trios großartig schreiben? Schließlich steht man mit dem trashigen Surf-Sound felsenfest in der sprichwörtlichen Brandung.
Unbeeindruckt von Zeitgeistströmungen wurde auch für "Pagan Thrills" wieder schweißtreibende Musik eingespielt, welche sich sogar textlich prächtig zur bierseligen Atmosphäre zwielichtiger Rock'n'Roll Schuppen fügen würde. Doch ich schätze, selbst über diese Tatsache denken Anthony Thomas, Pascal Sandrin und Olivier Joliat keine Sekunde nach. Man könnte es fast als unspektakulär bezeichnen, wie hier zwölf neue Stücke aus den Boxen scheppern. Wäre da nicht diese beachtliche Konstanz. Im zwanzigsten Jahr ihres Bestehens klingen die Lombego Surfers noch so knackig wie zu ihren Anfangstagen. Erstklassig natürlich auch das Voodoo-Artwork: Seit jeher Trademark, welches den rohen, dreckigen Sound optimal ergänzt. Das Platteninfo spricht von einer rudimentären Energie, wie sie seinerzeit von Dead Moon oder (neuerdings wieder) den Stooges freigesetzt wurde. Da passt zumindest die Zeit-Komponente: Vier Jahre Pause? Kein Problem. Neuer Schlagzeuger? Kaum wahrzunehmen. Das achte Album in 14 Jahren, eingespielt in gerade einmal vier Tagen? So sieht wohl schweizerisch-amerikanische Wertarbeit aus. Es dürfte übrigens nicht darum gehen, mit "Pagan Thrills" großartig neue Anhänger für sich zu gewinnen. Tracks wie "Mission Of Mercy" dürfen stattdessen von eingangs erwähnten Kennern wie alte Bekannte begrüßt werden: Da lässt man sich gerne gemeinsam im analogen, verrauchten Klangraum nieder. Um sich zu gegebener Zeit mit ein paar lässigen Hüftschwüngen den Weg zur Bar vorzuarbeiten. Soviel bleibt sicher: Diese Band wird "uns" wohl auch bis auf weiteres keiner "wegnehmen".

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 39:50 / Surfrock

Autor:





ERROR!