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Don't Mess With Texas

Los Dias de Junio

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Grollt es zu Beginn noch leise, lässt sich nach und nach ein herannahendes Gitarrengebirge vernehmen. Immer lauter, bis es so bedrohlich wirkt, als würde es gleich in sich selbst zusammenstürzen. Doch irgendwo flirrt bei Don't Mess With Texas dann wieder ein einschmeichelnder Keyboard-Ton durch die Luft und man ist wieder beruhigt. Klarer Fall, Postrock!
Und der wird hier von vier jungen Menschen aus Zagreb so überzeugend dargeboten, dass sich Godspeed You Black Emporer und Konsorten auf Konkurrenz gefasst machen müssen. Nicht nur die Kanadier haben hier nämlich ganz klar Pate gestanden: „He Builds Houses Like Trees“ zum Beispiel ist von einer solchen Schönheit durchzogen wie das letzte Aerogramme-Album. Die Kroaten verstehen sich sehr gut auf das genrebekannte Zusammenspiel von Laut und Leise und auf Spannungsbögen zwischen sanfter Melancholie und epischer Raserei. Da möchte man sich in einem Moment verträumt hinsetzen, ausschalten und die Welt um einen herum vergessen, nur um Sekunden später schon wieder von einer nervös-bedrohlichen Vorahnung aufgeschreckt zu werden. Weil sich wieder so eine Gitarren-Walze der Marke „Mogwai“ auf einen zu bewegt. Gemastert wurde „Los Dias de Junio“ übrigens von Carl Snaff, der schon mit Künstlern wie Coco Rosie zusammengearbeitet hat. Jede Menge großer Namen also, denen Don't Mess With Texas dann aber gegen Ende der Platte nicht mehr ganz gerecht werden können, wo sie sich ein wenig in den immer gleichen Songstrukturen verlieren. Da müssen sie sich noch verstärkt auf die Suche nach eigenen Ideen und mehr Abwechslungsreichtum begeben. Bei soviel Talent und musikalischem Können sollten sie aber in Zukunft problemlos fündig werden!

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:49 / Postrock

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