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Superpunk

Why Not?

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Superpunk haben sich nicht groß verändert. Aus „Man wendet sich ab von mir, was mich nicht wundert, denn wir sehen aus wie Kranke aus dem letzten Jahrhundert" zu „Wasser Marsch"-Zeiten (2001) wird sieben Jahre später: „Man wendet sich ab von mir und ich weiß auch warum. Ich funktioniere nicht mehr." Ein Trugschluss, wer denkt, man könnte das auf die Band übertragen.
Denn der „Einmal Superpunk, bitte"-Enttäuschung folgt nun via Tapete Records das vierte Album. Es heißt „Why Not?". Und sieht wieder aus wie damals: Geballte Faust-Style. Eben nicht ganz so leblos produziert wie das letzte Album. Okay, es klingt ein wenig komisch, wenn Carsten Friedrichs über besten Superpunk-Soul-Sound Sachen singt wie: „Ich sehe die Welt in Technicolor, wenn ich trinke" oder „Carsten ist mein Name. Ein Schnäpschen für die Damen". Superpunk waren auch schon mal gehaltvoller. 2008 wählen sie die 1:1-Variante, erzählen nicht viel mehr als kleine ironische Alltagsgeschichten. Sie besingen die großen Städte. „Hamburg ist der Platz für dich", „Parties in München", „New York, USA". Die Songtitel verraten meist, um was es geht. Viel mehr ist nicht. Dafür hat „Why Not?" eine Handvoll Hits zu bieten. Songs, die man gerne mal auflegt, wenn man betrunken nach Hause kommt und der Drang zu trinken größer ist, als der zu schlafen. Superpunk sind im Pop angekommen, ohne nach den Spielregeln spielen zu müssen. Sie können sich Dinge erlauben. Und machen das auch. Das klingt frischer als zuletzt. Man knüpft durchaus an alte Zeiten an. Operation gelungen. Superpunk lebt wieder. Live sicherlich mehr denn je. Das kannst du dir anhören, lieber Leser. Außer du hast es nicht so mit dem dahingerotzten Schubidusound der fünf Superpunks. Und den Melodien, die aus sämtlichen Dekaden zusammengeklaut sind. Ich schon. Vor allem „Auf Tape" sorgt bei mir für regelmäßiges durch die Wohnung tänzeln.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 44:15 / Beat-Punk

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