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Stephen Malkmus & The Jicks

Real Emotional Trash

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Es ist soweit. Stephen Malkmus hat es endlich geschafft; ein Album aufzunehmen, das von der ersten bis zur letzten Sekunde großartig ist – UND auf dem nicht der Name „Pavement" prangt. Ein Album, das mindestens genauso sehr auf verspielte Gitarrensoli wie auf eingängige Melodien setzt. Denn Malkmus macht gar nicht soviel anders als sonst. Und trotzdem klingt das vierte Post-Pavement-Album so – nämlich irgendwie anders.
Keine Sorge, es findet alles zusammen. Und zwar so gut, dass auch der titelgebende 10-Minuten-Song „Real Emotional Trash" nicht weiter aus dem Rahmen fällt. So ein wenig ausufern, das tun alle Songs des Albums. Aber eben nur ein wenig. Nie zuviel. Das mag auch an seiner Band „The Jicks" liegen. Verstärkt durch Neuzugang Jane Weiss, die Ex-Schlagzeugerin von Sleater Kinney, sorgen sie stets für die perfekte Untermalung der zwischen Brillanz und Unverständlichkeit schwankenden Texte von Malkmus. Der Frontmann selbst ist begeistert von seiner Ryhtmusgruppe. In der aktuellen Ausgabe der VISIONS vergleicht er Janet und Joanna gar mit Keith Moon und John Paul Jones – „nur eben mit Titten", wie er schelmisch lachend hinzufügt. Die ruhigeren Stücke erinnern deutlich an seine 1999 verblichene Ex-Band. Die vertrackteren Songs sind vom Progrock inspirierte Nummern, wie man sie sich nur von Malkmus vorstellen kann. Alles zusammen ergibt ein wundervolles Album, in dem sich jeder Indiehead leicht verlieren können müsste. Dabei aber stets pünktlich von Malkmus und seinen Jicks wachgerüttelt wird. Mit einem großartigen Satz. Oder einer wundervollen Melodie. Nur Überraschungen, die sucht man vergebens. Die größte dürfte sein, dass Stephen Malkmus überhaupt nichts verlernt hat. Das freut besonders. Erweckten die letzten Jahre doch eher den gegenteiligen Eindruck.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 55:00 / Indie

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