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Blood Red Shoes

Box Of Secrets

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Blood Red Shoes? Was ist das denn schon wieder? Der neueste Hype von der Insel? Na klar. Eine Augenweide an Gesang und Gitarre und ein Rotzlöffel an Gesang und Schlagzeug? Die Kombi „Die Schöne und das Biest“ funktioniert also immer noch, was? Rauer Sound, haben ihren Ursprung in der Punkszene. Na und? Klingen trotzdem wieder vor allem nach Tanzfläche.
Und überhaupt, wer braucht denn noch eine britische Kopie der Yeah Yeah Yeahs? Vor allem wenn dann auch noch das Album von Mike Crossey aufgenommen wurde. Der hat doch schon das zweite Arctic Monkeys totproduziert... Kann man alles so sehen, muss man aber nicht. Man kann auch einfach anerkennen, dass dieses blutjunge Duo elf Knallersongs ohne Ausfall auf einen Tonträger gebannt hat und dabei mehr Energie erzeugt, als so manches Quartett. Einen Innovationspreis werden sie dafür nicht bekommen, aber dafür hat sich in Großbritannien bisher ja auch selten jemand interessiert. Auf der Insel geht es um Popmusik. Gerne auch mal im Punkdress, aber bitte dennoch eingängig und tanzbar. Wie die White Stripes klingen die Blood Red Shoes dabei in keinem Moment. Wer auch immer diesen Vergleich in die Runde geschmissen hat, hat entweder nicht richtig zugehört oder wollte bewusst in die Irre führen. Duo ist eben nicht gleich Duo und wenn in diesem Fall Vergleiche überhaupt Sinn machen, dann tatsächlich mit Namen wie den Yeah Yeah Yeahs oder den Arctic Monkeys. Von ersteren haben sie sich das Schroffe, ein paar Riffs und ein wenig den Gesang von Karen O geborgt und von den Jungs aus Sheffield die druckvollen Gitarren und den teils bombastischen Gesamtsound. Dass die Ähnlichkeiten nicht negativ ins Gewicht fallen, liegt daran, dass die beiden in Sachen Songwriting und Zusammenspiel eben alles richtig machen. Gesang wird hier zum Gebell und die Reduktion der Mittel sorgt für eine ungeheure Dynamik, die auch nicht im Laufe des Albums verloren geht. Wir sagen danke für elf Bretter für die Indiedisco, denn ob man will oder nicht, man muss den Blood Red Shoes einfach ein mustergültiges Zeugnis ausstellen. Dem Ziel ein Album voller Singles zu veröffentlichen sind sie mit „Box Of Secrets“ jedenfalls ganz nahe gekommen. In jüngerer Vergangenheit waren es erst Bloc Party und Maximo Park, dann The Rifles und Arctic Monkeys denen das gelungen war. Mal sehen, welche britischen Bands dieses Kriterium in diesem Jahr erfüllen. Blood Red Shoes sind auf jeden Fall schon mal gesetzt.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:48 / Post-Punk / Rock

Autor:

 

Blood Red Shoes - It's Getting Boring By The Sea





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