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Leyton, Neil
Blacklight Skies
NEIL LEYTON, mitte der neunziger frontmann der glamrock band THE CONSCIENCE
PILATE, hat ein weiteres album aufgenommen, an dem sich wohl, ähnlich wie
an seiner ex-band, die geister scheiden dürften. Denn ein klassischer singer/songwriter
ist NEIL LEYTON nicht. Eher ein solokünstler mit bandambitionen. „shake“,
das zweite stück des albums, umreißt in etwa, wozu NEIL LEYTON fähig
ist: rock mit seventies einschlag, nicht langweilig, aber auch nicht gerade
aufregend. Hier eine orgel, da ein handclap. Dass das MANDO DIAO besser können,
ist eher nebensächlich zu erwähnen. Wichtiger ist, dass der werte
herr auf teufel komm raus seine glamrock-attitüde nicht ablegen will. Und
das nervt leider an der ein oder anderen stelle. Würde er ab und an seine
speckige MICK JAGGER – lederjacke ausziehen, wären songs wie „my
new soul“ wesentlich besser. „ingrid schuber“ zum beispiel
ist ein wirklich netter song, der, abgesehen von seinem lächerlichen titel,
wirklich das zeug zu einem klassiker hätte, wäre da eben diese tiefgreifende
glam-stimme nicht, die alles wieder zerreist. DENNIS LYXZEN hat es mit seiner
LOST PATROL vorgemacht, wie ehrlich rock’n roll im singer/songwriter –
gewand klingen kann. Warum also macht es der Kanadier nicht nach? Vielleicht
liegt kanada auch einfach zu nach an amerika, wo dieses album sicher genügend
abnehmer finden dürfte. Nicht interessant genug, um eine gute mischung
aus rock’n roll und singer/songwriter zu ein. Leider.
/ Spielzeit: 46:42 / Rock
Robert Heldner