independent online music | info@sellfish.de
Barra Head
We are your numbers

Ihr zweites Album gestalten die Dänen von BARRA HEAD mit einfachen Mitteln
und erzeugen dabei trotzdem mehr Wirkung als manches Orchester. Ein trockener
Bass, eine hölzerne, rohe Gitarre, die entweder eine verspielte Melodie
nach der anderen raushaut oder Riffs produziert, die einem noch länger
nachhängen. Immer wieder werden da zusammen mit dem Schlagzeug Klanggebilde
aufgebaut, bevor sie kurz darauf wieder komplett zerstört werden oder durch
vertrackte Breaks spannend gemacht werden. Manchmal gehen BARRA HEAD dabei zu
spröde zur Sache, dann langweilt es etwas zu sehr, wenn der Song wieder
ins Unendliche ausufert oder der Druck, der aufgebaut wurde, wieder in einem
langem Instrumental versickert. Die drei Dänen sind vor allem dann spannend,
wenn sie energisch zu Werke gehen; robust alles über den Haufen rennen,
was vorher mühsam zusammengebastelt wurde. „Talking to a liar“
oder „The usual standstill“ sind so Beispiele oder die beiden zu
Beginn des Albums platzierten Stücke „Overseas“ und „The
discipline of making sense“, die nach einem Vorspiel mächtig Gas
geben. Wiederholung ist innerhalb der Songs Programm und Konzept, was auf keinen
Fall falsch ist, zuweilen aber eben etwas die Spannung nimmt und etwas Monotonie
bringt. Etwas mehr Vielfalt und durchaus auch Krach hätte diesem Album
gut getan und so bleibt es leider ein Stück zurück hinter Labelkollegen,
wie KATE MOSH oder KAM AS. Ein gutes, aber kein überragendes Stück
Musik / Spielzeit: 47:38 / Indierock
Sebastian Gloser