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Turin Brakes

Jackinabox

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Die neue Platte der TURIN BRAKES ist da und man möchte nach einigen Durchläufen laut „Hurra“ schreien. Denn was sich noch nicht beim ersten Antesten offenbart hat, wird durch das Drücken der Repeat-Taste und einige Anläufe ersichtlich: „jackinabox“ hört sich nicht an, wie die Übergangsplatte von Frühling zu Sommer. „jackinabox“ ist die Übergangsplatte zwischen beiden Jahreszeiten. Punktgenau ist dieser vertonte, laue Sommerabend in den Plattenläden eingeschlagen. Hier meint man das Gras rascheln zu hören, dort drüben zwitschert noch ein Vogel den Titel des ersten Albums: „the optimist LP“ ein Erfolgsalbum sonders gleichen und natürlich verbunden mit der schweren Bürde danach noch einen draufzusetzen. Mit Bands wie COLDPLAY oder TRAVIS teilte man sich in den letzten Jahren nicht nur die Bühnen, sondern auch die Eigenschaft, intensive, eingängige, aber trotzdem anspruchsvolle Popmusik zu machen. Musik, die berührt und umarmt und einen manchmal auch Tanzen lässt, je nach Laune. Letztes Jahr baute man sich nun ein eigenes Studio in der Heimat Südlondon und nahm sich die nötige Zeit an „jackinabox“ zu arbeiten. Herausgekommen ist dabei ein entspanntes Album, das mal mehr, mal weniger fesselt. Ins Ohr springen sofort die tanzbaren Nummern „asleep with the fireflies“ oder der Titelsong und man hätte sich fast öfter solch eingängige Refrains und plötzliche Songwendungen gewünscht. Die erste Single „fishing for a dream“ kann ebenfalls voll überzeugen und bei manchen Songs findet man gerade in der Schlichtheit, nahbare Schönheit, die genauso simpel, wie treffend ist. Die TURIN BRAKES brauchen nicht den ganz großen Pathos, um aufzurütteln und zu berühren, das geht auch auf eine schüchterne, liebenswürdige Art und Weise. Zwischendurch finden sich auf diesem Album auch ein paar wenige Ausnahmen, die irgendwo im weiten blauen Himmel verenden, zuviel Schönklang und keine Reibungspunkte. Es fehlen sozusagen ein paar Wölkchen, die dem ganzen etwas Spannung und Würze verpassen würden. Insgesamt aber ein mehr als überzeugendes Werk einer Band, von der man hoffentlich noch viel zu hören bekommen wird.

/ Spielzeit: 49:02 / Akustik-Pop

Sebastian Gloser


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