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Drachenmädchen #11

Zuviel ist nicht genug

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Da ist es wieder das sympathische Fanzine aus Osnabrück. Viel zu lange nichts mehr gehört von, die letzte Ausgabe liegt jedenfalls eine ganze Weile zurück. Auch Ausgabe Nummer 11 schickt sich wieder an Lesefreude aufkommen zu lassen und dabei trotzdem einen hohen Infogehalt in die Welt zu kicken. Gleichermaßen attraktiv zu lesen für Punkrocker, Indiepoper und alles was dazwischen liegt.
„Zuviel ist nicht genug“ – so lautet der Untertitel der elften Ausgabe. Könnte auch gut der Titel des nächsten James Bond-Streifen sein. Klingt jedenfalls nach einer Kampfansage, aber warum auch nicht, wenn mal so eben 112 bedruckte Seiten raushaut. Das ganze erscheint wie immer im schicken DinA5-Querformat und lässt auch gestalterisch nichts zu wünschen übrig. Außer vielleicht die etwas gewöhnungsbedürftige Formatierung bei den Interviews. Aber bei so viel Mühe, die die Macher in dieses Heft gesteckt haben, kann man auch mal als Leser etwas mehr investieren. Apropos: Das Heft gibt es wie immer als kostenlosen Download im Netz und für einen geringen Preis in gedruckter Form. Jetzt aber zum Inhalt: Pauschalisieren lässt sich da ja nichts, jeder interessiert sich eben für was anderes. Der eine wird sich über das Interview mit Nikki Corvette freuen, wieder andere eher über das mit The Missing Shadows. Manche interessieren sich mehr für Bands wie Tchi und Pendikel, andere für Fucked Up. Dabei sind sie alle. Natürlich auch wieder jede Menge Kurzgeschichten und die beliebten Top5. Diesmal erzählen unter anderem welche Platten sie gehört haben, als sie 18 waren. Besonders empfehlenswert ist der Fragebogen Trashmonkeys vs. Max Frisch, das Interview mit Avail-Frontmann Tim Barry und das gerechtfertigte Nachtreten zur Fußball-WM. Perfekt überschrieben mit den Worten: „Sommer ja, Märchen nein“. Das sitzt. Das Drachenmädchen schafft es jedenfalls nach wie vor sehr speziell zu sein und trotzdem niemanden auszuschließen. Das hier ist elitär, aber im positiven Sinne. Und so ist es doch eigentlich auch am besten. Hoffentlich müssen wir auf Ausgabe Nummer 12 nicht wieder so lange warten.

Seitenanzahl: 112

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