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Bratze
Kraft
Mit Bratze geht die erste Supergroup aus dem Umfeld des Hamburger Labels Audiolith an den Start. Norman Kolodziej, besser bekannt als Der Tante Renate, und Kevin Hamann, besser bekannt als ClickClickDecker, haben sich zusammen im Studio eingeschlossen um „Kraft“ zu machen.
Macht Sinn. Die beiden haben ja bereits vorher zusammengearbeitet und etliche Touren überstanden. Anfängliche Befürchtungen, dass hier Click lediglich mit seinem Gesang Renates Elektrobretter veredelt, werden von der Platte schnell zerschlagen. Die beiden haben eine gemeinsame Sprache gefunden, die Bratze kommuniziert. Es treffen leichtfüßig-hüpfende Beats auf bratzig-kratzende Sounds, es gibt Ravebretter und Tante packt sogar die Metalgitarre wieder aus. Oft vereinen die Songs sehnsüchtige Schwermut mit Tanzbarkeit und dem Willen zum Durchdrehen und der Hörer möchte zerspringen ob diesem Wechselbad der Gefühle. Angefeuert wird dies noch durch die wieder einmal großartigen Texte von Kevin Hamann, die in ihrer Zerfasertheit und Unklarheit, in diesem unbestimmten Gefühl keine Orientierung zu haben, das Lebensgefühl vieler junger Menschen ansprechen, die der Doofheit der Gesellschaft nichts Besseres entgegenzusetzen wissen, als literweise Alkohol in sich reinzuschütten und Tanzflächen kaputtzumachen. Wem es bei einer Zeile wie „Auf dem Gehweg des Ruins eilt dir dein Ruf voraus“ nicht warm die Wirbelsäule herunterläuft ist entweder Gefühlskalt oder hat Karriere. Alle anderen dürfen sich von „Kraft“ gerne ein bisschen begleiten lassen. Zu den Bars, den Tanzflächen, auf den Heimwegen und beim Katerspaziergang am Wasser. Das macht die Welt nämlich ein kleines bisschen besser.
/ Spielzeit: 38:50 / Indie / Techno / Clashpop
Autor: Steffen Kern
Bratze hören ihr Album "Kraft"
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