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White Williams

Smoke

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Zeig mir dein Cover und ich sage dir, welche Musik du machst. Von wegen. Beim Anblick der Vorderseite von White Williams Album „Smoke“ hofft man bestenfalls noch auf so etwas wie CocoRosie, befürchtet aber viel Schlimmeres. Zwei tuffige Frauchen mit Kussmund, denen Sekret aus den Augen läuft, rauchen mit einer Wasserpfeife mit Giraffenschläuchen Buchstaben in die Luft. Ah ja.
Ist die CD dann aber mal im Player, bekommt man doch etwas ganz anderes serviert. Nämlich groovenden, etwas trashigen Electro-Pop, der nicht nur wegen der sanften, fast souligen Stimme des 24-jährigen Frontmanns Joe Williams gleich mal eben an Hot Chip erinnert. Für diesen Vergleich ist die Spielart der zehn Songs dann aber eindeutig zu schludrig und auf Disharmonien angelegt. Es ist ein einziger Wust aus Gitarren-, Funk- und Dancemusik, der letztlich aber doch nur wie das saucoole Art-Pop-Indie-Ding rüberkommt. Und was soll man sagen: Bis auf das vierminütige Gefiepse in „Lice in the Rainbow“ läuft „Smoke“ wunderbar durch und hat mit „Headlines“, „New Violence“ und „Smoke“ auf jeden Fall drei durchgängig lasziv-unterkühlte Hits für vollstrammen Ausdruckstanz um halb fünf Uhr morgens. Also, Indie-DJs, bitte als Rausschmeißermusik notieren. Vielleicht sind White Williams als Langzeitprojekt sogar die neuen Devo? Wer weiß das schon nach den 35 Minuten dieses schlauen, konstruierten und abartig trendigen Debütalbums. Und, da schau her: da ist sie am Ende doch, die Einheit von Cover und Musik. Ha.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:28 / Electro-Pop

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