Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Fantasy Filmfest 2007 - Teil 6

mit: Ex Drummer | The Signal | The Living And The Dead | OSS 117 : Cairo, Nest of Spies

exd-still08.jpg


Ex Drummer
|
Der Gewinner des First Blood Awards war DAS Ereignis des diesjährigen Filmfestivals. Auf jeder Ebene ist „Ex Drummer" zelluloid gewordener Wahnsinn. Der ekelhafteste, irrsinnigste, abscheulichste und wunderbarste Film des Jahres. Eine wilde Achterbahnfahrt, Elendstourismus im White Trash Milieu, abscheulich und drastisch, deutlich wie kompromisslos und dabei derart einfallsreich gedreht, dass man kaum glauben mag, dass Regisseur Koen Mortier hier seinen Debütfilm vorstellt. „Ex Drummer“ ist wie eine filmische Version eines Mathias Faldbakken Romans: Sex, Porno, Drogen, Anarchie, Gewalt werden in einer ekelhaften Art zusammengemischt, um am Ende etwas Wundervolles zu erschaffen und ergeben einen mitreißenden, in Teilen unfassbar brutalen Film. „Trainspotting“ auf die berühmten Toilettenszene reduziert und mit noch mehr Smack und Speed aufgefüllt. Ohne Zweifel einer der besten Filme des Jahres. (Christian Ihle)

Signal_068.jpg


The Signal |

„The Signal“ ist sicherlich eine der am stärksten dem Independent- und DIY-Gedanken verhafteten Beiträge des diesjährigen Festivals. Mit wackeliger Handkamera gedreht, entwickelt sich „The Signal“ vom beängstigenden Billig-Horror zu einer sehr lustigen Zombiekomödie bis leider im letzten Drittel die Gore-Schraube doch wieder angezogen wird und die Leichtigkeit des mittleren Parts verloren geht. Irgendwo in „The Signal“ steckt ein hervorragender Film, als Ganzes wirkt er unschlüssig. (Christian Ihle)

TLATD_18.jpg


The Living And The Dead |

Mit Sicherheit einer der anstrengendsten Filme auf dem diesjährigen Festival. Eine Independent-Produktion, die den Zerfall einer Familie aufs schonungsloseste seziert. Dabei geht „The Living And The Dead" einem dermaßen auf die Nerven, dass man fast schon wieder Achtung vor der Konsequenz des Regisseurs bekommt. Das visuelle Äquivalent eines Aphex Twin Experimentalalbums. (Christian Ihle)

OSS117_26a.jpg


OSS 117 : Cairo, Nest of Spies |
Agentenparodien sind eigentlich sowas von durch, dass man das Gelingen des französischen „OSS 117" nur noch mehr loben muss. Eine spritzige Komödie, die selbst vor Albernheiten nicht zurückhält, aber immer amüsiert und all die dankbaren Agentenfilmvorlagen mit einer Lust verarbeitet, dass Zusehen einfach Spaß macht. Zudem ist die französische Originalfassung mit englischen Untertiteln in diesem Fall natürlich ein besonderes Geschenk: kann ein Film schlecht sein, in dem deutsche Nazis bis auf das eine oder andere „Jawoll!" in einem deutschen Kino französisch sprechen und mit englischen Untertiteln übersetzt werden? (Christian Ihle)

Fotos: Pressefreigaben


ERROR!