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Videodreh von The Robocop Kraus

Jede Menge Schweiß bei "After Laughter, Comes Tears"

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die echten Robos auf der Bühne

„Och nee, nicht noch mal!“, stöhnen die fünf Herren von The Robocop Kraus, als sie von der winzigen Bühne des Kunstkeller o27 in Fürth treten und eine Szene ein weiteres Mal wiederholen sollen. Es ist spät geworden in diesem kleinen, stickigen Loch und man merkt den Bandmitgliedern an, dass sie unbedingt nach Hause wollen. Eng ist der Terminplan und knapp die Zeit zwischen den Festival-Wochenenden und dann muss da eben auch noch der Videoclip zu „After Laughter, Comes Tears“ gedreht werden.

Franken als die Brutstätte qualitativer Videoclips? Undenkbar! Was kann diese Provinz schon ausrichten gegenüber kreativer Zentren um Berlin oder Hamburg? Klar, man wird wohl immer hinten dran sein an den kreativen Hauptstädten, aber in letzter Zeit geht hier was. Kettcar haben zusammen mit Nürnberger Studenten ihre beiden Videos zum aktuellen Album „Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen“ gedreht und The Robocop Kraus sind gleich in ihrer Heimat geblieben, um ein Video aufzunehmen.

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Vorbereitung ist alles

Die Regisseure sind diesmal ebenfalls Studenten und kommen aus dem Bereich Mediendesign. Nützliches (ein relativ günstiger Musikclip) wird mit dem Praktischen (vorzeigbare Arbeit fürs Studium) verbunden. Die Verantwortlichen wirken bescheiden und konzentrieren sich darauf dieses harte Stück Arbeit endlich zu Ende zu bringen. Etwas verpeilt irren die drei Herren und eine Dame durch den Kunstkeller, der sonst für kleinere Konzerte oder gutbesuchte Indie-Discos dient.

Das Konzept des Videos ist nicht ganz einfach zu erklären; zwar ist das Grundgerüst ein Simples: Die Band spielt live vor Publikum, doch steckt noch viel mehr dahinter. Das Artwork des aktuellen Albums „They think they are The Robocop Kraus“ wird aufgegriffen und zusammen mit dem Inhalt des Liedes zu einer kleinen Story verknüpft. Tagsüber hat die Band schon diverse Aufnahmen gemacht, am frühen Abend trudelt dann langsam das Publikum ein.

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Original und Fälschung

Nachdem den Protagonisten Kunst-Schweiß aufgetragen worden ist, besteht die Schwierigkeit für die Zuschauer in erster Linie darin, zum Song zu tanzen, der aber deutlich langsamer als gewohnt abgespielt wird. Was das bewirken soll, lässt sich später im Video gut nachvollziehen. Die Bewegungen wirken zackiger und irgendwann hat man sich auch daran gewöhnt in Zeitlupe zu tanzen und das irritierte Lachen verstummt.

Aus den verschiedensten Winkeln werden die besten Einstellungen gefilmt und die Band solange malträtiert, bis auch die letzte Szene im Kasten ist. Sänger Thomas Lang muss noch länger bleiben, da auf ihn noch ein paar spezielle Szenen warten. Der Rest verabschiedet sich mit einem Brötchen in der Hand und einem Bier in den verdienten Feierabend.
Der Kunstschweiß hat inzwischen echtem Schweiß Platz gemacht, es wird noch mehr getrunken und noch mehr gelacht und noch mehr getanzt und irgendwann findet das Ganze dann doch sein Ende.

Man geht mit dem Gefühl, dass sich der Einsatz gelohnt hat und auch Protagonisten-Rollen wirklich wichtig waren - im Vergleich zu anderen Videodrehs. Die Band dankt es ein paar Wochen später beim heimischen Konzert in Nürnberg mit freiem Eintritt oder einem kostenlosen T-Shirt. Zu sehen gibt es das Video hoffentlich bald! Wenn es soweit ist, erfahrt ihr es natürlich bei uns.

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Text und Fotos:


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Infos zur Band und den Regisseuren gibt es hier:


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